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Gründerinterview mit Christoph Wagner von Scanbot SDK

Scanbot SDK ermöglicht es, Dokumente wie Rechnungen, Ausweise, AU-Bescheinigungen, Barcodes oder QR-Codes zu scannen, Daten zu extrahieren und dann weiter zu verarbeiten. In unserem Gründerinterview erfahrt Ihr unter anderem mehr über die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von Scanbot SDK.

Startup Gründer

Wer seid Ihr und was macht Ihr ?

Wir sind Scanbot SDK – ein etabliertes Scale-up aus Bonn, das Unternehmen hilft, analoge Daten zu digitalisieren. Das machen wir, indem wir ein Software Development Kit (SDK) bereitstellen, dass unsere Kunden in Ihre mobilen Apps oder Web-Apps integrieren können. Das SDK ermöglicht es, Dokumente wie Rechnungen, Ausweise, AU-Bescheinigungen, Barcodes oder QR-Codes zu scannen, Daten zu extrahieren und dann weiter zu verarbeiten. Ein prominentes Beispiel hierfür sind Versicherungsapps, wie z.B. die “Meine AOK” App. Diese erlaubt es Versicherungsnehmern Dokumente wie Arztrechnungen, Krankschreibungen oder Rezepte zu scannen und hochzuladen. Diese Schnittstelle stellen wir bereit – komplett offline und sicher. Die Qualität des digitalen Dateninput zur Weiterverarbeitung der Daten ist ausschlaggebend. Wir stellen die qualitativ hochwertigste und intuitivste Lösung für mobiles Scanning und Datenextraktion bereit.

Wie seid Ihr zu der Idee gekommen Scanbot SDK zu gründen?

Alles begann mit der Gründung der doo GmbH in 2011. Damals war Frank Thelen noch am Steuer als CEO. doo hat es Endkunden wie dir und mir erlaubt, Dokumente zu managen, egal ob schon digitalisiert oder Dokumente analog. Das haben die Mitarbeiter von doo damals für alle Plattformen gebaut, aber leider war die Adoption der Applikation nicht hoch genug. Das Feature, was aber ständig genutzt wurde, war Scanning. Und so war die B2C App Scanbot geboren. 2016 kam es dann zu einem Wechsel an der Führungsspitze und ich habe die Führung der Firma von Frank übernommen. Die Scanbot App wurde von ca. 12 Mio. Menschen heruntergeladen und ca. 2 Mio. Menschen haben sie im Monat genutzt. Zusammen wurden jährlich über 36 Millionen Dokumente gescannt. Das fanden Banken und andere große Unternehmen sehr attraktiv und wollten, dass wir die Technologie whitelablen. Daraus entstand dann das B2B Modell Scanbot SDK. Die Scanbot B2C App, heute SwiftScan, haben wir Ende 2019 verkauft und konzentrieren uns seither nur noch auf das Geschäft mit Unternehmenskunden.

Was ist Euer Erfolgsfaktor?

Vor allem: Ausdauer und ein Blick nach vorn und ein echt gutes Team. Es war ein langer Weg, um an unserem heutigen Geschäftsmodell anzukommen. Der heutige Erfolg lässt sich aufteilen in unterschiedliche Bereiche. Erstens, kundenzentrierte Entwicklung und kontinuierliche Iteration. Unsere Kunden lieben unser SDK, weil wir sehr eng mit den Kunden an den benötigten Funktionen für ihre speziellen Anwendungsfälle arbeiten. Und wir geben uns nicht mit dem Status Quo zufrieden sondern versuchen kontinuierlich die Funktionen zu verbessern. Zweitens, von Entwicklern für Entwickler. Es gibt in jedem Unternehmen immer mehr Software die entwickelt werden muss als es Kapazitäten dafür gibt. Sobald ein Entwicklerteam eine Lösung bauen soll, schauen sie erst auf gängige Portale, ob es diese Lösung schon gibt und bauen darauf auf. Das haben wir uns zur nutze gemacht und haben unser SDK so einfach wie möglich gestaltet. Drittens, Sicherheit und Datenschutz. Wir arbeiten mit Versicherungen, Steuerberatern, Transporteuren und Banken zusammen. Unsere Kunden und ihre Nutzer erwarten zu jeder Zeit, dass die Daten mit höchster Sicherheit behandelt werden. Daher haben wir unser SDK so entwickelt, dass es offline funktioniert. Niemals verarbeiten, verfolgen oder speichern wir irgendwelche Daten auf Servern von Drittanbietern. Wir stellen somit sicher, dass die mobile Datenerfassung und -extraktion ausschließlich zwischen unseren Kunden und Ihren Nutzern stattfindet.

Was waren bis jetzt die größten Hürden?

Das Finden von Lösungen, um Hürden zu überspringen, gehört für schnell wachsende junge Unternehmen zum Tagesgeschäft. Eine der größten Hürden war der Aufbau eines Weltklasseteams an unserem Standort. Wir sind ein total diverses Unternehmen, bestehend aus 16 Nationen. Wir glauben daran, dass top Talente und ein super Team Spirit dazu beitragen, erfolgreich zu sein. Dafür suchen wir nach Kollegen:innen überall auf der Welt, das birgt natürlich aber auch einige Hürden.

Wie verlief die Investorensuche?

Scanbot wird von drei Investoren unterstützt. Dies sind Freigeist, Targetpartners und Evoco. Die Investorensuche lief allerdings unter dem alten Management ab. Seitdem ich die Firma Anfang 2016 die Firma als CEO übernommen habe, sind wir unglaublich kapitaleffizient gewachsen und es wurde keine weitere externe Finanzierung mehr benötigt.

Wo seht Ihr Scanbot SDK in 5 Jahren?

Heute helfen wir schon über 200 Unternehmen analoge Daten zu digitalisieren. In 5 Jahren werden wir noch vielen, sehr vielen weiteren Enterprisekunden auf der ganzen Welt dabei geholfen haben, analoge Daten mit mobilen Endgeräten zu digitalisieren. Als Resultat werden unsere Lösungen die Welt für die Mitarbeiter und Endkunden unserer Unternehmenskunden besser gemacht haben.

 

Die startupcoach.de Redaktion sagt vielen Dank für das Interview, Christoph Wagner!

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