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Auch die größte Passion braucht Disziplin

Auch die größte Passion braucht Disziplin

Peter Holzer 4 minutes

Start-ups machen Spaß. In Start-ups ist die Stimmung gut. Bei Start-ups ist noch echtes Feuer zu spüren. Das ist die gängige Meinung, die ich in der Zusammenarbeit mit Start-up-Chefs und -Mitarbeitern immer wieder höre und selbst erlebt habe. Die Jungunternehmer legen viel Wert auf Kollegialität, auf ein ungezwungenes Miteinander und hierarchiefreie Teams. Aus dieser lockeren […]

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Auch die größte Passion braucht Disziplin

Start-ups machen Spaß. In Start-ups ist die Stimmung gut. Bei Start-ups ist noch echtes Feuer zu spüren.

Das ist die gängige Meinung, die ich in der Zusammenarbeit mit Start-up-Chefs und -Mitarbeitern immer wieder höre und selbst erlebt habe. Die Jungunternehmer legen viel Wert auf Kollegialität, auf ein ungezwungenes Miteinander und hierarchiefreie Teams.

Aus dieser lockeren Atmosphäre und den coolen Ideen, die in ihr zweifelsohne entstehen, langfristig ein lohnendes Geschäftskonzept zu entwickeln – dieser strategische Umsetzungswille bleibt bei aller Kumpelhaftigkeit jedoch oft auf der Strecke.

Im Auge des Sturms

Denn im Tagesgeschäft eines turbulenten Start-ups kann geradezu ein Tornado entstehen: Zwischen unzähligen Dringlichkeiten, anstehenden Rückrufen, aufgelaufenen E-Mails und einem rasant schnellen Austausch unter den eigenen Leuten ist es kein Wunder, wenn Sie sich regelrecht mitgerissen fühlen von diesem „Sturm“.

Das Ergebnis ist eine irrsinnige Geschäftigkeit im Start-up. Entscheidungen fällen Sie im Sekundentakt, neue Ideen entstehen am Fließband. Die Lösung also: agiles Arbeiten. Doch schnelleres Arbeiten führt nicht gezwungenermaßen zu schnellerem Erfolg. Die Herausforderung ist, die richtigen Ideen zu einem Ergebnis zu führen. Stattdessen verheddern Sie sich zusehends in Ihrem Tun.

Wenn Dinge schiefgehen und Pläne nicht eingehalten werden, liegt das aus meiner Erfahrung an einer Umsetzungsschwäche. Um dieses Problem zu lösen, brauchen Start-up-Teams meiner Meinung nach zwei Mindsets.

1. Selektion ist die halbe Umsetzung.

Die Leute in Start-ups sind ähnlich beschäftigt wie die in Konzernen, vielleicht sogar noch mehr. Allerdings arbeiten sie in aller Regel mit deutlich begrenzteren Ressourcen. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Team an den richtigen Hebeln ziehen. Das Überangebot an Ideen und vielversprechenden Projekten bekommen Sie nur in den Griff, indem Sie knallhart selektieren: Passt diese neue Idee zu den Topzielen Ihres Unternehmens?

Zum Selektieren gehört vor allem auch, Dinge nicht zu tun, so verlockend sie auch sein mögen. Denn Ihre Umsetzungsenergie ist begrenzt – und versiegt schnell, wenn Sie zu viele Ideen parallel verfolgen.

Ist die Entscheidung gefallen, welche Ideen Sie fokussiert verfolgen, brauchen Sie Hartnäckigkeit, um diese auch zum Erfolg zu führen. Klar, es wäre leichter, nach den ersten blauen Flecken einfach eine neue Idee zu probieren. Aber machen Sie sich klar: Irgendwo da draußen ist ein anderes Start-up, das mit unglaublicher Akribie permanent an der Umsetzung der gleichen Idee arbeitet – und zwar mit Fokus und Klarheit. Wessen Umsetzungs-Performance ist am Ende also die bessere?

2. Arbeit darf wehtun.

In Start-ups legen die Gründer oft unglaublich viel Wert darauf, dass Sofas den Eingangsbereich dekorieren und daneben sollte am besten noch ein Tischkicker stehen. Die Arbeitsstätte zum Wohlfühlbereich zu machen, ist sicher kein schlechter Ansatz. Doch Start-ups, die mit ihren kreativen Ideen in den Umsetzungsmodus wechseln wollen, sollten sich klarmachen: Arbeit darf auch mal wehtun.

Damit meine ich vor allem zwei „Schmerzen“, bei denen ich immer wieder Ausweichmanöver beobachte. Das erste ist der Verkauf. Es reicht eben nicht, nur eine super-coole Idee zu haben. Sie müssen Sie auch gut verkaufen. Gerade technikgetriebene Start-ups geraten hier oft in ein Ungleichgewicht, weil zu viele Techniker und zu wenige Verkäufer im Team sind.

Das zweite ist die Erkenntnis, dass bei allem Spaß an der Arbeit auch die größte Passion letztlich immer eine Disziplinfrage bleibt. Unterm Strich zählt die Leistung, das Ergebnis. Deshalb dürfen Sie als Start-up-Held sich gerne immer wieder Ihre persönlichen Helden aus dem Sport ins Gedächtnis rufen: Ob Usain Bolt oder Cristiano Ronaldo – diese Leute lieben, was sie tun. Aber sie gehen immer wieder ans Limit und trainieren im Grenzbereich, obwohl sie die Weltspitze bereits erreicht haben. Mutige Entscheidungen und faszinierende Pläne reichen eben nicht. Die Topstars arbeiten hart und ausdauernd, um in der Umsetzung ihrer Passion die Besten zu sein.

Start-ups dürfen und sollen aus supercoolen Typen und wilden Querdenkern bestehen. Doch sie brauchen auch Leute, die Business machen wollen. Menschen, die mutig und ohne Angst vor Gesichtsverlust darauf hinweisen, wenn das Kollegium in alte Bahnen verfällt und Ideen ohne Ende produziert, und so den Kurs wieder auf die disziplinierte Umsetzung der richtigen Ideen lenken.

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Peter Holzers Karriere hätte sich kaum bilderbuchhafter entfalten können: Schon während seines Studiums liebte er das Internationale, studierte Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik zwischen deutschen Weinbergen in Oestrich-Winkel, in Neuseeland sowie in der „Windy City“ Chicago. Im Anschluss verantwortete er bereits mit 24 Jahren den Vertrieb eines Private Equity Fonds und verzwanzigfachte dessen Umsatz innerhalb von weniger als 5 Jahren. Finanzieller Erfolg? Keine Frage! Die Karriereleiter? Wies steil nach oben. Bis eines Tages alles in sich zusammenbrach. Mitten auf dem Höhenflug seines Erfolgs überraschte Peter Holzer eine plötzliche Krebs-Erkrankung. Der Tumor bedrohte nicht nur sein Leben, sondern auch seine Stimme. Mit der Aussicht vor Augen, seine Stimme vollends zu verlieren, fasste Holzer den Mut, einen kompletten Neustart zu wagen. Heute ist er seit rund zwei Jahrzehnten unternehmerisch aktiv. Der Finanzbranche hat er den Rücken gekehrt und widmet sich nun mit ganzer Aufmerksamkeit seiner Mission, Menschen und Unternehmen eine mutige Stimme zu verleihen. Ob es sich dabei um Führungskräfte handelt, die ihre Wirksamkeit erhöhen möchten, um Organisationen, die eine Steigerung ihres Umsatzes anstreben, oder um die schnelle Umsetzung von Veränderungsprojekten. Wenn er nicht gerade als Berater und Vortragsredner im Einsatz ist, arbeitet Holzer als Dozent an der Business School des St. Gallen Management Instituts (SGMI) oder kümmert sich um den Arnd Schikowsky Award, den er im Gedenken an einen verstorbenen Freund und Kommilitonen ins Leben gerufen hat. Damit unterstützt er Studenten der European Business School bei ihrem Auslandsstudium. Privat lebt er mit Frau, Sohn und Hund vor den Toren Kölns – und genießt es, mit ihnen in seiner Freizeit andere Länder und Kulturen zu erkunden.
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Peter Holzer nimmt prinzipiell nur Projekte an, bei denen er überzeugt ist, dass der gestiftete Nutzen sein Honorar übersteigt. Denn mit seiner unternehmerischen Erfahrung konzentriert er sich auf das Ergebnis – und ist nicht verliebt in Methoden oder starre Projektpläne. Damit Ideen den Schritt in die reale Welt schaffen, sagt Peter Holzer seinen Kunden die Wahrheit. Auch wenn sie diese nicht gern hören. Gemocht zu werden war für ihn eben noch nie ein Indikator dafür, dass er seinen Job gut macht. Sprechen Sie Peter Holzer an, wenn Sie eine Herausforderung meistern wollen – mit praktischen Hands-on-Lösungen statt Powerpoint und Endlosdiskussionen.

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