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Get Ready for Investment – Tipps & Tricks für die Finanzierungsrunde

Get Ready for Investment – Tipps & Tricks für die Finanzierungsrunde

Lisa Grimmelt 8 minutes

Im Mittelpunkt einer jeden Finanzierungsrunde steht ein Ziel: Investor:innen davon zu überzeugen, dass Ihr mit Eurem Konzept ein langfristig profitables Geschäftsmodell entwickelt, in das es sich zu investieren lohnt. Ihr müsst Euch, Eure Idee und Euren Weg für die erfolgreiche Umsetzung überzeugend rüberbringen. Das bedeutet für Euch, dass jede erfolgreiche Finanzierung – in beinahe allen […]

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Get Ready for Investment – Tipps & Tricks für die Finanzierungsrunde

Im Mittelpunkt einer jeden Finanzierungsrunde steht ein Ziel: Investor:innen davon zu überzeugen, dass Ihr mit Eurem Konzept ein langfristig profitables Geschäftsmodell entwickelt, in das es sich zu investieren lohnt. Ihr müsst Euch, Eure Idee und Euren Weg für die erfolgreiche Umsetzung überzeugend rüberbringen.

Das bedeutet für Euch, dass jede erfolgreiche Finanzierung – in beinahe allen Fällen – mit einer zeit- und arbeitsintensive Vorbereitung einhergeht.

Der Ablauf einer Finanzierungsrunde

Eine Finanzierungsrunde durchläuft üblicherweise mehrere Phasen, die das folgende Schaubild holistisch zusammenfasst. Im Prozess finden sich alle Schritte: von der Bestandsaufnahme, der Erstellung der Unterlagen, bis hin zur Ansprache der Investor:innen und dem Signing – jeder Schritt muss sorgfältig durchdacht werden.

Ablauf Finanzierungsrunde

Dabei sind “das Timing und die Planung der Finanzierungsrunde mit die wichtigsten Bausteine. Mittlerweile sehen wir, dass die Finanzierungsrunden immer länger dauern und oft auch in der Seed Runde ein halbes Jahr bis zum Abschluss benötigen. Deswegen ist die frühzeitige Planung sowie vor allem die Beschäftigung mit den passenden Investoren zum eigenen Geschäftsmodell elementar.” (Tim Dieckmann, Partner & Co-Lead Venture Deals bei PwC Deutschland, 2021).

Aus diesem Grund findet Ihr hier unsere wichtigsten Tipps und Tricks für die erfolgreiche Vorbereitung Eurer Finanzierungsrunde.

Step I: Der Status quo

Am Anfang einer jeden Finanzierungsrunde steht immer die Bestandsaufnahme: Wie ist der aktuelle Wasserstand und welche Kapitalsumme wird benötigt.

Allgemein lassen sich Startups bestimmten Entwicklungsphasen zuordnen. Unterschieden wird in der Praxis meist zwischen den folgenden:

  1. Pre-Seed/Seed: Der Zeitraum vor der Gründung – von der Konzeptualisierung bis zur Findung des konkreten Produkt-Markt-Fits
  2. Start-up: Wird eingeleitet mit der Firmengründung – Ein(e) marktfähige(s) Produkt/Dienstleistung wird angeboten oder entwickelt
  3. Emerging Growth: Der Fokus liegt auf der Skalierung des Geschäftsmodells mit wachsenden Umsatz- bzw. Produktionszahlen.
  4. Expansion: Das Unternehmen ist profitabel und plant horizontale und vertikale Diversifizierung.

Je nachdem in welcher Phase ihr Euch befindet, entscheidet sich sowohl der Kapitalbedarf als auch die Art des/der Investors:in. Der erste Schritt beläuft sich aber zunächst darauf, Euren Kapitalbedarf aus Eurem Liquiditäts- und Finanzplan abzuleiten. Schritt zwei bezieht sich dann auf die Findung eines passenden Investors:in für Euere jeweilige Finanzierungsrunde.

Step 2: Blick in die Zukunft: Welcher Typ des/der Investors:in passt zur Finanzierungsrunde?

Die Auswahl des/der Investors:in für Eure Finanzierungsrunde sollte wohl bedacht und gut abgewogen sein.

Wir geben Euch einen Leitfaden an die Hand, um anhand der einzelnen Entwicklungsphasen einen adäquaten Investor:in zu finden. Dies erfolgt in Form einer Auflistung der Vor- und Nachteile der verschiedenen Finanzierungsformen nach der Unternehmensphase.

Finanzierungsformen

Finanzierungsquellen
Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V./PwC Deutschland

Friends & Families:

Family und Friends werden oft als Anfangskapitalgeber in Betracht gezogen. Dabei handelt es sich um Menschen, in Eurem Netzwerk, die in Euch und Eure Ideen investieren wollen.

Vorteile:

  • Unkomplizierte Investitionsquelle
  • Vertrauensbasis
  • Meistens keine vorrangige Gewinnorientierung

Nachteile:

  • Oft kein zusätzliches Know-How
  • Eventuelle Komplikationen im Nachhinein & daraus entstehende Probleme in der Folgefinanzierung

Crowdfunding:

Beim Crowdfunding beteiligt sich eine Vielzahl von Investor:innen in Form von Kleinstspenden an einem Unternehmen. Als Gegenleistung erhalten die Investor:innen dann eine “Belohnung”. Dabei handelt es sich um eine Spende (bspw. eine kostenlose Nutzung oder ein Produkt). Abzugrenzen ist es vom Crowdinvesting, mit dem Investor:innen eine finanzielle Beteiligung erwerben.

Vorteile:

  • Schnelle und einfache Überprüfung des Produkt-Markt-Fits
  • Kapitaleinnahme ohne produzierte Produkte
  • Netzwerkaufbau von potentiellen Investor:innen
  • Zinsfreie Finanzierung

Nachteile:

  • Öffentlichmachung der IP: Prüfung der Schutz- und Patentrechte im Vorhinein
  • Hohe Gebühren der Webseiten
  • Gewährleistungspflichten aufgrund eines Kaufvertrages (z.B. Produkthaftung)
  • Rechtliche Voraussetzungen ab gewissen Größenordnungen
  • Schwer plan- bzw. kalkulierbar

Business Angels:

Business Angels sind vermögende Privatpersonen, die in einer frühen Phase Eures Unternehmens, typischerweise Beträge zwischen 10.000 und 100.000 Euro, investieren. Es wird ihnen oft eine Schlüsselrolle bei der Frühfinanzierung wachstumsstarker Start-ups zugesprochen, da sie Startups mit ihrer Erfahrung bereichern können. Business Angels investieren statistisch am liebsten in Innovationen im Bereich Webservices, Umwelttechnologie, neue Materialien und Energie- & Medizintechnik. Die Dauer der Investition ist meist auf 4-7 Jahre angesetzt.

Business Angels werden häufig über interne Netzwerke gefunden – es gibt aber auch Verbände, wie z.B. das Business Angel Netzwerk Deutschland (BAND), die sich mit der Verknüpfung beschäftigen.

Unser Hinweis: Es ist wichtig, dass Ihr in der Frühphase den Cap Table durch die Friends, Families und Business Angels nicht zu unübersichtlich werden lässt. Das kann später zu Komplikationen bei der Aufnahme von Venture Capital führen.

Vorteile:

  • Finanzielle Unterstützung zu Beginn Eures Startups
  • Know-how zu startup-relevanten Themen
  • Kapitalbeschaffung auch bei potentiell schlechten Chancen auf Unternehmenskredite

Nachteile:

  • Verkauf von Anteilen

Acceleratoren:

Acceleratoren treten ähnlich früh – teilweise sogar früher als Business Angels – auf. Sie bieten zeitlich begrenzte Mentoren-Programme an, die Euch mit ihrem Netzwerk, operativ-strategischer Anleitung sowie Summen von 50.000 bis 250.000 Euro unterstützen. Ziel von Acceleratoren-Programmen ist es ein bestehendes Geschäftsmodell auf dem Weg zur Marktreife zu unterstützen.

Vorteil:

  • Im Vergleich zu dem Inkubator werden die Gründer meist finanziell unterstützt und die Gründer bekommen über die Dauer ein Gehalt ausgezahlt

Nachteil:

  • Abgabe von Unternehmensanteilen

Inkubatoren:

Ein Inkubator ist eine “Brutkasten” für junge Startups. Er liefert im Tausch gegen Beteiligungen (meist > 25,1 %) nicht nur Kapital (25.000 bis 500.000 Euro), sondern vor allem Ideen, Prozesse, Teams und Netzwerke. Ein Inkubator ist besonders geeignet für Startups in der Vorgründungs- bzw. Gründungsphase, denn dieser hilft konkret dabei, die Geschäftsidee professionell weiterzuentwickeln und umzusetzen.

Vorteile:

  • Durchschnittlich höhere Überlebenschance von Unternehmen aus Inkubatoren
  • Bereitstellung einer Infrastruktur

Nachteil:

  • Abgabe von Unternehmensanteilen

Venture Capitalists / early-stage Venture Capitalists:

Venture Capital Funds investieren Summen zwischen 500.000 und mehreren Millionen Euro in Startups. Im Vergleich zu den Business Angels tritt der VC erst in den späteren Phasen ein, wenn bereits ein Proof of Concept erbracht wurde und die intensive Beratungsleistung des Business Angels nicht mehr von Nöten ist. VCs haben von Anfang an eine klare Exit-Strategien: deswegen liegt der Beteiligungszeitraum zwischen 3-10 Jahren.

Vorteile:

  • industrie-spezifisches Know-how für Startups
  • Bereitstellung von Kapital – ohne Zins- und Tilgungszahlungen
  • Verbesserung der EK-Quote (von Vorteil bei Folgefinanzierungen)

Nachteile:

  • Abgabe von Unternehmensanteilen
  • Exit-Ambitionen ggf. nicht im Einklang mit den Entwicklungserwartungen der Gründer:innen

Corporate Venture Capitalists:

Im Gegensatz zu „normalen“ Venture Capital Gesellschaften sind CVCs nicht nur auf Wertsteigerung der eingesetzten Mittel, sondern auch auf den Mehrwert aus, der sich aus den Synergien zwischen dem Mutterkonzern und dem finanzierten Partner-Unternehmen generieren lässt.

Vorteile:

  • Zugang zu technischem Know-how
  • Steigende Reputation
  • Zugang zu Vertriebskanälen und Märkteneuch

Nachteile:

  • Häufig nur Minderheitsbeteiligung, dennoch häufig mit umfangreichen Kontroll- und Mitspracherechten
  • Beteiligungen von CVCs und VCs sind oft schlecht miteinander vereinbar

Step III: Der/Die richtige Investor:in für die Finanzierungsrunde finden

Jetzt geht es ans Eingemachte! Ihr wisst, was Ihr wollt und welcher Investor:innen Typ für die Finanzierungsrunde in Frage kommt. Jetzt bleibt die Frage, wie Ihr den richtigen für Euch findet.

Wir erhalten viele Anfragen von Startups, die sich nicht mit uns als Investor beschäftigt haben. Manche haben nicht geschaut, in welchen Branchen wir investieren oder kontaktieren uns ohne persönlichen oder inhaltlichen Bezug. Das reduziert erheblich die Chancen, da wir tausende Anfragen bekommen und schnell priorisieren müssen. Am besten ihr sprecht z.B. mit unseren Portfoliounternehmen und versucht eine Intro zu bekommen.  Dadurch demonstriert  ihr eure Vertriebsfähigkeiten und erhöht die Abschlussquote enorm.” (Johannes von Borries, Managing Partner Unternehmertum Venture Capital, 2021)

Es kommt ab jetzt alles auf eine solide Recherche und ein gutes Netzwerk an. Unser Tipp für Euch: Recherchiert genau! Erstellt Euch am besten eine Liste mit potentiellen Investor:innen und tragt dort die unterschiedlichen Anforderungen genau ein (Benötigte Dokumente, Format des Pitch Decks, Investment Menge, Industriefokus, Bewerbungsprozess / Deadlines, Ansprechpartner usw.). Passt dann Eure Dokumente genau an die Anforderungen an – sonst verbaut Ihr Euch Chancen.

Ähnlich essentiell wie eine fehlerfreie Recherche ist das Netzwerk: Fangt rechtzeitig damit an, Euer Netzwerk auszubauen und Euch zu platzieren. Das funktioniert am besten, wenn Ihr an Events teilnehmt und Euch mit verschiedenen Leuten austauscht. So entstehen wertvolle Anknüpfungspunkte.

Falls Ihr bereits ein paar Kontakte habt, fragt Euch auch gerne durch. Dann kann es so laufen, wie bei Localyzer: “Ein ganz wichtiger Aspekt bei unserer letzten Finanzierungsrunde war das Timing und die gezielte Ansprache über Netzwerke. Zum einen haben wir international genau geschaut wer zu uns passt und haben es gut vorbereitet. So konnten wir die Runde strukturiert aufbauen und umsetzen. Viele Netzwerkpartner haben uns dabei durch gezielte Intros geholfen.” (Hanna Asmussen, Gründerin & CEO von Localyze nach Ihrer 12 Millionen Series A Finanzierung, 2020).

Fazit:

Bevor Ihr jetzt direkt mit loslegt: Vergesst in der Suche nach Investor:innen nicht, was am Wichtigsten ist: Euer Startup. Unser bester Tipp: achtet immer darauf, dass Ihr jederzeit ein fehlerfreies, selbsterklärendes Pitch Deck und eine solide Equity Story habt. Stellt sicher, dass Ihr potentiellen Investor:innen – egal ob mit oder ohne Backgroundwissen – Eure Idee verständlich machen könnt – sie wissen es zu schätzen.

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Im Venture Deals Team von PwC bringt Lisa mit Leidenschaft junge Unternehmen voran und vernetzt sie mit dem Investoren Ökosystem. Sie begleitet Startups bei Ihrer Finanzierungsrunde und unterstützt sie bei der Entwicklung Ihres Geschäftsmodells sowie bei der erfolgreichen Skalierung.
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Das Venture Deals Team von PwC unterstützt Startups, Investoren oder Multiplikatoren von Anfang an. PwC ist der Wegbegleiter wenn es um die Vernetzung von Startups, Scaleups, Corporates und Investoren geht. Als Sparringspartner und Partner steht PwC auf dem Weg zum Investment zur Seite.

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